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Hust, hust, hust – es geht wieder los. Immer im Herbst nistet sich in vielen Kälberställen die Rindergrippe ein. Fachbezeichnung: Enzootische Bronchopneumonie (EBP). Es gibt kein „Mittel“ und keine Prophylaxe, die diese Krankheit sicher verhindert. Was du trotzdem tun kannst, um deine Kälber bestmöglich dagegen zu wappnen, liest du hier.

Die EBP ist eine Faktorenkrankheit: Erreger allein können nicht zum Ausbruch der Grippe führen. Zu den überall vorkommenden Viren müssen unbelebte Faktoren dazukommen: Stress, Transport, Umstallung, schlechte Luft, Zugluft, Hitze/Kälte, Temperaturschwankungen und/oder zu hohe Luftfeuchtigkeit. Nur dann haben die Viren eine Chance, eine Erkrankung auszulösen.

Kälbergrippe kann als harmlose Lungenentzündung beginnen und von selbst ausheilen.

  • Symptome: Fieber, Husten, klarer Nasen- und Augenausfluss
  • Die Tiere fressen bzw. saufen normal
  • Spontanheilungen sind möglich
  • Es ist keine bleibende Lungenschädigung zu erwarten

Wenn zur Viruserkrankung auch Bakterien dazukommen (Sekundärinfektion):

  • Der Nasenausfluss wird schleimig-eitrig
  • Husten und Atembeschwerden nehmen zu
  • Du nimmst bei deinen Kälbern krankhafte Atemgeräusche wahr
  • Die Tiere sind matt und verweigern mitunter die Futter- und Tränkeaufnahme

Bis es soweit ist, sind meist schon fünf oder mehr Krankheitstage vergangen. Spontanheilungen sind jetzt nur noch selten. Es kommen sogar Therapieversager vor.

Behandlung:

Frühes Erkennen der Grippe ist das A und O

  • Sofort mit der Behandlung beginnen
  • Antibiotikum ist unbedingt notwendig. Ohne geht es hier nicht!
  • Resistenzen vermeiden: Wirkstoff und Behandlungsdauer mit dem Tierarzt besprechen
  • Die schädlichen Umweltfaktoren (siehe oben) ausschalten

Unterstützende Maßnahmen:

  • Bei schwerer Verlaufsform und starker Atemnot medikamentöse Unterstützung der Lungenfunktion: Unterbringung in sauerstoffreicher Umgebung kann helfen (Freilauf, Offenstall, Iglu, zugluftfreie Scheune)

Kein „Wundermittel“ zur Vorbeugung verfügbar – Was kannst du tun?

  • Trockensteherfütterung mit ausreichend Vitaminen und Spurenelementen (hochwertiges Mineralfutter)
  • Muttertierimpfung
  • Optimales Kolostrummanagement: > 3 Liter in < 3 Stunden nach der Geburt
  • Bei Bedarf Kolostrum aufwerten: Calf® immuno oder Cotosan Plus®
  • Hochwertige Vollmilchaufwerter (Vitamine, Spurenelemente), Milchaustauscher (Magermilch) und Kälberstarter (Verdaulichkeit, Geschmack, Stärke) verfüttern.
  • Hygiene: Sauberkeit in Abkalbebox und Kälberiglu/-hütte/-stall.
  • Keine Dauerbelegung: Rein-Raus-Verfahren mit Ausmisten, Reinigen und Desinfizieren.
  • Haltung optimieren, negative „unbelebte“ Faktoren (siehe oben) minimieren.
  • Frühzeitige Erkennung und Behandlung von auftretenden Grippefällen
  • Sprich dazu auch mit deinem Hoftierarzt
  • Lege Standards für Beobachtung, Erkennung, Kennzeichnung und Behandlung von kranken Kälbern fest

*Dieser Artikel erschien zuerst auf Sano.de.

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